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199410 RHEINBAHN-BUS IN DER ELB
 

Bus der Rheinbahn verirrt sich in die Elb


 



 



Endstation Elb

Unerwartet und völlig überraschend wurde die Elb im Oktober/November 1994 zur Endstation für einen Gelenkbus der Linie 781. Der Fahrer des 21 Meter langen Gefährts war auf dem Weg von Düsseldorf zur Erika-Siedlung im Hildener Süden. Bei seiner ersten Tour am Nachmittag war der Fahrer (von der Autobahn kommend) aus Versehen auf der Gerresheimer Straße schon am Westring nach rechts abgebogen. Er merkte sofort, dass er sich verfahren hatte, und wollte wenden – ausgerechnet auf einem Feld in der Elb. Vor dem Geflügelhof Möller, Elb 61, endete sein Wendemanöver. Der Bus steckte fest. Bernhard Möller wollte seinen Augen nicht trauen, als er den Wagen vor seinem Fenster entdeckte. Im Bus saßen noch sechs Fahrgäste – und ein völlig entnervter Fahrer. Zwei Fahrgäste stiegen aus und gingen zu Fuß weiter, die anderen vier Passagiere fuhr Möller zur nächsten Bushaltestelle. Derweil versuchte der verzweifelte Fahrer, einen Ausweg aus seiner ausweglosen Situation zu finden. Er wollte über den Breidenbruch zurück zum Westring, gab dieses Vorhaben aber nach ausdrücklichen Warnungen der Elb-Bewohner und einer zerborstenen Seitenscheibe auf. Als Bernhard Möller zurück zur Elb kam, hatte sich dort die Nachricht vom gestrandeten Bus bereits wie ein Lauffeuer verbreitet. „Der Fahrer tat mir leid“, erinnert sich Gisela Möller, doch die Kinder der Elb hatten ein neues Spielzeug gefunden und den Bus bereits geentert. Der Fahrer hatte mittlerweile jegliche Übersicht verloren und war froh über jedes Hilfsangebot. Auch den Rat von Walter Mehlmann, über das Gelände des Elbsee-Kieswerks zu fahren, nahm er dankend an. Aber auch dieses Vorhaben drohte zu scheitern, als der schwere Bus im Rübenfeld versank. Doch auch jetzt wussten die Elber Rat: Landwirt Klaus Breloh holte seinen Trecker und riss damit zunächst Teile der Frontverkleidung ab. Auch der nächste Rettungsversuch scheiterte. Diesmal blieb der Bus ohne weitere Beschädigungen, aber auch im Acker stecken. Ein stärkerer Trecker musste her. Damit gelang es dann, den Bus auf die befestigten Wege des Elbsee-Kieswerks zu bringen. Von dort konnte der Bus aus eigener Kraft zurück zum Westring fahren. Auf dem Weg dorthin sorgte der Wagen dann noch einmal für Ratlosigkeit: Der Pförtner des Kieswerks konnte sich, was an seinen erstaunten Blicken deutlich zu erkennen war, in keinster Weise erklären, wie der Gelenkbus auf das Kieswerk-Gelände gekommen war. Den Schock dürfte der Busfahrer so schnell nicht vergessen haben, den Job hatte ihn sein Ausflug aber offenbar nicht gekostet. Walter Mehlmann ist sich sicher, ihn einige Zeit später noch einmal in einem anderen Bus gesehen zu haben.

Aus: Geschichte(n) aus dem Wohnweiler Elb
Autor: Michael Kremer


 

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